Frauen*kampf in der Tarifrunde öffentlicher Dienst

Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst ist vorbei! Es gab viele Streiks und eine hohe Streik-Beteiligung, trotz Corona und den medialen Angriffen. Wir haben als Offenes Frauen*Treffen mit gestreikt, bzw. diese Streiks solidarisch begleitet. Deutlich haben die Beschäftigten und vor allem die arbeitenden Frauen* gezeigt, dass sie kämpfen wollen und werden. Dass sie nicht trotz Corona, sondern gerade wegen Corona für eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst auf die Straße gehen werden! Es gab einen Abschluss, der sinnbildlich ist für die Wertschätzung von Frauen*Berufen in unserer Gesellschaft:

Eine Gehaltserhöhung, für die meisten Bereiche, die unterhalb des Inflationsausgleichs liegt (und leider die unteren Gehaltsgruppen nur bedingt besser stellt) und eine Corona-Prämie, die die ersten 7 Monate ohne Gehaltserhöhung noch nicht mal annähernd ausgleicht. Und auch die etwas größeren Erhöhungen im Pflegebereich, decken sich nicht annähernd mit den seit Jahren nötigen Aufwertungen dieses Arbeitsfeldes. (Es fehlen aktuell Pfleger*innen für 20-30% der für Corona-Patient*innen notwendigen Intensivbetten!)

Zu sagen bleibt, ohne eine so große Streikbeteiligung wäre nicht einmal dieses Ergebnis möglich gewesen. Immerhin haben die Arbeitgeber*innen die ersten zwei Verhandlungsrunden nicht einmal ein Angebot vorgebracht. Das dann gelieferte Angebot enthielt neben einer kleinen Lohnerhöhung, vor allem die Forderungen nach einigen erheblichen Verschlechterungen für die Beschäftigten im Tarif. Diese konnten durch die hohe Streikbeteiligung und die vielen kämpfenden Frauen* alle abgewendet werden! Das ist ein Erfolg in diesen Zeiten! Ein Erfolg der vor allem von Frauen* erzielt wurde!

Aber im Anbetracht dessen, dass der nächste Lockdown vor der Türe steht und auch in diesem die Frauen* die meisten Lasten dieser Krise abfangen werden – sowohl in den Berufen im öffentlichen Dienst (Erzieher*innen, Pfleger*innen, Verwaltung, Soziale Arbeit, Hauswirtschaft, etc.), als auch in der unbezahlten Hausarbeit: Macht uns das Ergebnis der Tarifrunde richtig wütend! Aber die hohe Streikbeteiligung macht uns auch Mut, dass der Kampf weitergeht! Und dass es viele Frauen* gibt, die nicht länger still halten wollen und gewillt sind für eine Verbesserung ihrer Situation auf die Straße zu gehen!

In diesem Sinne: Danke an alle streikenden Frauen* und lasst uns gemeinsam weiter kämpfen, Schwestern!

Auf Radio Lora könnt ihr die Redebeträge von unserer Kundgebung vorm Büro der kommunalen Arbeitgerber*innen nachhören: http://live.lora924.de:8000/podcast/loramagazin-dienstag.mp3