Das war der Tag gegen Gewalt an Frauen

Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen haben mit 600 Menschen demonstriert. Wir haben unsere Forderung nach einem Leben in Freiheit, ohne Unterdrückung und Angst auf die Straße getragen.
Unser Redebeitrag zum Nachlesen:
    
Iran, Rojava, Indien, Mexiko, Argentinien – Weltweit lassen sich Frauen die Gewalt, die ihnen widerfährt, nicht bieten und schließen sich zusammen!
In Europa beteiligten sich Millionen Menschen in den vergangenen Jahren an Aktionen, wie den landesweiten Frauenstreiks in der Schweiz, in Spanien und erst kürzlich in Island. Auch in Deutschland wachsen die feministischen Proteste an, wie die Demos zum Tag gegen Gewalt an Frauen, oder auch die 6000 Menschen dieses Jahr am 8. März in München gezeigt haben.

Der zunehmend Protest gegen patriarchale Verhältnisse hier vor Ort und in unseren Nachbarländern zeigt, dass die Unterdrückung von Frauen nicht nur  weit weg auf anderen Kontinenten stattfindet – wie uns von Politik und Medien sugerriert wird. Auch hier findet tagtäglich Gewalt gegen Frauen statt und werden Frauen überausgebeutet. Wir lassen uns nicht vom Märchen der Chancengleichheit verarschen.

Frauen erfahren kaum Schutz vor Gewalt vom Staat und Institutionen. Frauen leben in  Abhängigkeit von Männern und können aus gewaltätigen Verhältnissen nicht ausbrechen. Mit zunehmender ökonomischer Krise, einem völlig überteuerten Wohnungsmarkt, weiblich geprägtem Niedriglohnsektor und drohender Altersarmut verschärft sich diese Situation – nicht jede Frau kann es sich leisten einfach zu gehen.
Das heißt, dass wir nicht nur einschreiten und laut werden müssen wenn wir patriarchale Gewalt sehen oder selbst erleben: Wir müssen einen gesamtgesellschaftlichen Kampf führen gegen soziale Ungleichheit – Gegen die politische Schwerpunktsetzung der Regierungen auf Krieg und Aufrüstung, statt auf eine gute öffentliche Daseinsvorsorge und damit auch ausreichend Frauenhilfsstrukturen. Als Feministinnen führen wir auch einen klaren und entschiedenen Kampf gegen den voranschreitenden Rechtsruck und die rechte Ideologie der Mutterrolle und unmündigen Frau.
Dafür organiseren wir uns als Frauen, verbinden unsere Kämpfe und gehen nicht nur heute auf die Straße – denn für ein gutes Leben in Sicherheit und Freiheit für alle zu kämpfen heißt 365 Tage im Jahr aktiv zu sein!