Internationaler Frauenkampftag in München:

Am internationalen Frauen*kampftag gingen in München über 1800 Menschen für den Sturz des Patriarchats auf die Straße. Viele Gruppen, Initiativen und Organisationen beteiligten sich an der spektrenübegreifenden Demonstration. Sie forderten gleichen Lohn für gleiche Arbeit, körperliche Selbstbestimmung und die Kollektivierung der Reproduktionsarbeit.

Am Galeria Kaufhof am Stachus hängten Frauen* ein Transparent in Solidarität mit den Beschäftigten auf. Im Einzelhandel finden dieses Jahr noch Tarifverhandlungen statt. Das Signal ist klar: wir stehen an eurer Seite und kämpfen gemeinsam feministisch für bessere Arbeitsbedingungen. Gegen Teilzeitfalle und Altersarmut. Für Löhne von denen wir leben können. Für Arbeitszeiten, die mit Kindern vereinbar sind.

Bei einer kurzen Zwischenkundgebung auf Höhe des alten DGB-Hauses, dem Jobcenter und dem Gesundheitsamt in der Schwanthalerstraße, forderten Frauen* mit Konfettikanonen und Schildern den Frauen*streik. Frauen*streik weil jeden zweiten Tag ein Femizid passiert und weil wir immer noch schlechter gestellt sind. Frauen*streik für freie Entscheidung über unsere Körper und für einen Schlussstrich mit dem Kleinfamilien-Modell: „Wenn Frauen* streiken steht die Welt still!“

Viele schlossen sich dem Ruf für einen antikapitalistischen Frauen*kampf an. Unter dem Motto „Frauen*kampf ist Klassenkampf“ versammelten sich viele hunderte Menschen. Wir stehen für den Bruch mit der kapitalistischen Gesellschaft. Denn eine Befreiung der Frau* erreichen wir nur mit der Überwindung des Kapitalismus. Unterstrichen wurde unsere kämpferische Stimmung durch Rauch, bengalische Feuer und Parolen: „Frauen* treten in Aktion – Für die soziale Revolution!“

 

Am Georg-Freundorfer-Platz performten Frauen* „un violador en tu camino“. Ni una menos! Keine weniger! Verschiedene Reden von Gewerkschaften, migrantischen Organisationen und anderen Frauen*organisationen machten auf die Lebensrealitäten von Frauen* aufmerksam und zeigten Wege auf zu kämpfen.

 

Wir bleiben widerständig. Trotz Krise. Trotz verschärfter Verhältnisse. Gerade jetzt! Geht auf die Straße und steht ein für ein Recht auf ein Leben in Sicherheit und Freiheit. Am 8. März waren wir viele und haben ein deutliches Zeichen gesetzt. Wir bleiben weiterhin aktiv: Frauen*kampf ist 365 Tage im Jahr.

Aufruf 8. März 2021

Der internationale Frauen*kampftag steht vor der Türe. Trotz und gerade wegen der Krise müssen wir uns als Frauen* organisieren und auf die Straße gehen. Trotz und gerade wegen der Krise, unter deren Last besonders wir Frauen* leiden.

In unserem Aufruf zeigen wir die Lebensrealitäten mit denen Frauen* aktuell zu kämpfen haben auf und was das Ganze mit dem gesellschaftlichen System zu tun hat, in dem wir leben.

 

Frauen* in der Krise – Wir widersetzen uns!

Frauen* kriegen die Krise (ab)
“Ich glaub ich krieg die Krise!” Dieser Satz spricht wohl vielen Frauen* in diesen Tagen aus der Seele. Die aktuelle Corona-Krise verstärkt Strukturen, beziehungsweise legt diese in ihrem vollen Ausmaß offen, unter denen Frauen* seit Jahrtausenden leiden. Die aktuelle Krise lässt uns deutlich spüren, dass die patriarchalen Strukturen niemals weg waren. Diese Strukturen führen dazu, dass es wieder einmal die Frauen* sind, die die Krise abkriegen. Aber diese Entwicklung zeigt uns auch, dass uns nicht kleine Reförmchen zu einer gleichberechtigten Gesellschaft bringen werden, denn die sind “schwups” wegrationalisiert. Sondern, dass wir Frauen* für eine grundlegend andere Gesellschaft kämpfen müssen! Ein kurzer, unvollständiger Abriss über den Wahnsinn, dem Frauen* in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind und gegen den es sich zu kämpfen lohnt:

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