Über uns

In dieser Gesellschaft werden Frauen ausgebeutet und unterdrückt, entgegen der Erzählung Frauen seien heutzutage emanzipiert und könnten ihr Leben frei und sicher gestalten.

Frauen werden doppelt ausgebeutet: Einerseits durch die Lohnarbeit und zusätzlich durch die unbezahlte Reproduktionsarbeit, die die Gesellschaft aufrecht erhält. Im Schnitt verdienen wir ganze 22% weniger als unsere männlichen Kollegen, arbeiten häufig in Teilzeit und sogenannten schlecht gestellten Frauenberufen. Damit sind Frauen besonders von Altersarmut betroffen. Nach der Arbeit kümmern wir uns um Kindererziehung, Haushalt und vielleicht darum die Arbeitskraft des Mannes wieder herzustellen. Daneben sind wir tagtäglich mit stereotypen Rollenbildern und sexualisierter Gewalt konfrontiert. Zementiert werden diese patriarchalen Verhältnisse durch den kapitalistischen Wahnsinn, der sich die Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen zu eigen macht. Befeuert von rückschrittlichen Rechten und Fundamentalist:innen, die das Einkassieren hart erkämpfter Frauenrecht noch weiter vorantreiben.

Daraus folgt für uns, dass unser Kampf ein antikapitalistischer sein muss. Das Patriarchat fällt nur mit der sozialen Revolution. Innerhalb des kapitalistischen Systems können wir keine echte Befreiung der Frau erreichen, denn dieses ist auf Spaltungsmechanismen angewiesen. Die lohnabhängige Klasse soll anhand der Frage des Geschlechts oder der Herkunft gespalten und gehindert werden gemeinsam gegen die kapitalistische Verwertung zu kämpfen. Wir wollen eine Gesellschaft, die nicht nach Profitinteressen einiger weniger organisiert ist, sondern die nach unseren Bedürfnissen gestaltet ist.

Frauen, organisiert euch!

Das Offene Frauentreffen ist ein Kollektiv zur Frauenselbstorganisierung. Die Hälfte der Menschheit ist weiblich und wird anhand dieses Merkmals unterdrückt. Wir wollen uns selbst ermächtigen, bilden und aktiv werden, um hör- und sichtbar zu werden. Wir wollen unsere Erfahrungen auszutauschen, unsere Kräfte bündeln und zeigen, dass wir nicht alleine da stehen. Die Unterdrückung von Frauen hat System. Überwinden können wir sie nur, wenn wir uns zusammenschließen!

Die Geschlechterrollen “Frau” und “Mann” sind gesellschaftlich geprägt und für uns keine feststehenden Kategorien. Unser Ziel ist eine Welt, in der diese Rollen nicht mehr wichtig sind und alle Menschen als Individuen mit spezifischen Stärken und Schwächen wahrgenommen werden, statt in Schubladen wie Geschlecht, Hautfarbe, Sexualität oder Herkunft gesteckt zu werden. Wir lehnen die vorherrschenden binären Geschlechtervorstellungen ab, denn es gibt eine Vielfalt an Geschlechtern, die durch dieses Weltbild unterdrückt werden. Wir sind solidarisch mit allen Kämpfen, die sich gegen Homophobie, Transphobie und andere Unterdrückungsformen richten. Wir wollen Bündnisse mit anderen vom Patriarchat unterdrückten Menschen schmieden, denn nur mit der Überwindung des Patriarchats können alle frei leben.

Wir sind ein Kollektiv von klassenkämpferischen Feministinnen, die alle Personen, die als Frauen gelesen werden und/oder als solche leben, einladen aktiv zu werden. Die sozialen Geschlechterkategorien prägen unser Leben und unsere Gesellschaft sehr stark, Frauen erfahren durch die doppelte Ausbeutung eine besondere Unterdrückung, weshalb wir es für notwendig erachten uns auch als Frauen zu organisieren. Gleichzeitig wollen wir einen Schutzraum bieten, in dem Frauen ihre spezifischen Erfahrungen mit dem Patriarchat austauschen und sich gegenseitig unterstützen können.
Bei allen Veranstaltungen, die nur für Frauen sind, schreiben wir dies auch dazu. Andere Termine wie Vorträge etc. sind für alle solidarischen Menschen offen.