8. März 2024: Feministisch kämpfen jetzt!

Wir haben eine Welt zu gewinnen
Stell dir vor, du kannst dir sicher sein, dass du jeden Tag ein Dach über dem Kopf hast – unabhängig davon, wie viel Geld du hast. Du kannst die Heizung aufdrehen, bis deine Wohnung warm ist. Du kannst an jedem Tag im Monat essen, was dir gut tut und bis du satt bist, ohne jede Mahlzeit für dich allein planen, einkaufen, kochen und abwaschen zu müssen. Denn diese Dinge werden gemeinschaftflich organisiert und bleiben nicht an dir alleine als Frau hängen. Dein Kind ist immer gut aufgehoben, während du bei der Arbeit bist. Dort kannst du deinen Aufgaben nachgehen, ohne wegen Personalmangel total gestresst zu sein. Falls du krank wirst, kümmert sich die Gesellschaft darum, dass du die richtige Behandlung und Pflege bekommst. Du weißt, für deine Lieben gilt das auch.
Die Realität ist eine andere
Die Missstände etwa im Gesundheitsbereich, im Erziehungswesen und in der Grundversorgung der Bevölkerung sind kein Ergebnis von „Missmanagement“ durch die Politik. Das System funktioniert genau so, wie es soll. Die Prioritäten der Reichen und der Regierung liegen nicht auf dem Wohlergehen von uns allen, sondern darauf, sich in der harten internationalen Konkurrenz Macht zu sichern und sich zu behaupten. Wir hingegen sollen in der Krise den Gürtel enger schnallen und den wachsenden Gegensatz zwischen Arm und Reich in Deutschland vergessen. Den öffentlichen Dienst auszubauen steht ihnen in Zeiten, in denen die kapitalistische Wirtschaft weltweit kriselt und die Kriegsbereitschaft wächst, definitiv nicht im Sinn. In Deutschland fehlen 400 000 Kitaplätze und im Gesundheitssektor wird massiv gekürzt. 
Lohnabhängige Frauen sind von diesen Entwicklungen insbesondere betroffen. Das Patriarchat maskiert Haus- und Pflegearbeit als natürliche Aufgabe von Frauen, die sie dadurch unbezahlt verrichten. Besonders sie müssen im Privaten auffangen, was nicht vom Staat zur Verfügung gestellt und organisiert wird. Gleichzeitig müssen es sich Frauen immer noch gefallen lassen, als billige Arbeitskräfte ausgebeutet zu werden. Im sozialen Bereich und der Pflege sind es vor allem dort beschäftigte Frauen, die die Überlastung und die Unterfinanzierung zu spüren bekommen. Und als wäre das alles nicht schon genug, sind Frauen täglich mit Sexismus und sexualisierter Gewalt konfrontiert.
Statt in eine gute öffentliche Daseinsfürsorge zu investieren wird uns erzählt für das alles sei kein Geld da. Doch das stimmt nicht: 100 Milliarden für die Bundeswehr waren schnell beschlossen und schon jetzt ist klar, es werden mehr. Auch Konzerne, die Milliarden Dividende ausschütten, werden vom Staat subventioniert. Die gesellschaftliche Wut und Unsicherheit nutzen die Rechten, um mit rassistischen Parolen nach unten zu treten und zu verschleiern, dass die eigentlichen Profiteure der Krise die Reichen sind. Migrant:innen und Geflüchtete werden seitens der Parteien – von AfD bis hin zur Ampelregierung – als Sündenböcke für gesellschaftliche Krisen benutzt. Auch für uns als Feministinnen ist das Erstarken der Rechten eine Gefahr, denn ihr Frauenbild entspricht das der liebenden Mutter am Herd.
Gemeinsam können wir’s verändern
Wir müssen uns zuhören, unterstützen und unsere Wut gemeinsam gegen die richten, die von unserer Unterdrückung und Ausbeutung täglich profitieren. Es gibt viele Beispiele, die uns zeigen, was möglich ist, wenn Frauen sich organisieren: 
2023 haben in Island 100.000 Frauen gestreikt. Einen Tag lang stand alles still, auch  die unbezahlte Arbeit. Die Streiks waren nicht offiziell genehmigt, doch da sich so viele Frauen beteiligten, konnten die Unternehmen sie nicht kündigen
In Italien entflammten landesweite Proteste: Aus einer Schweigeminute wurde eine „Lärmminute“, um die Wut darüber auszudrücken, dass Frauenmorde strukturelle Ursachen haben und der Staat nichts dagegen unternimmt. Auslöser war der 100ste Femizid im Jahr 2023. 
In der selbstverwalteten Region Rojava (Nordostsyrien) wehren Revolutionärinnen erneut heftige militärische Angriffe der Türkei und des IS ab. Sie verteidigen sich und ihre Strukturen, die ein sicheres und selbstbestimmtes Leben für Frauen ermöglichen.
Letztes Jahr am 8.März, dem internationalen Frauenkampftag, gingen in München 6000 Menschen auf die Straße, um für ein sicheres und besseres Leben zu demonstrieren. Sorgen wir dafür, dass es dieses Jahr noch mehr werden. Nehmen wir unsere Freundinnen, Schwestern, Mütter, Arbeitskolleginnen, Nachbarinnen und Kinder mit. Denn je mehr wir sind, desto eher wird klar: Wir wissen, was wir brauchen, um ein gutes Leben für alle zu organisieren. Wir wissen, wie wir die Arbeitsabläufe gestalten müssen, damit wir alle gute Arbeitsbedingungen haben. Und wir wissen, dass uns die Macht, selbst darüber zu entscheiden, nicht kampflos überlassen werden wird. Wir wollen ein sicheres Leben ohne Gewalt. Wir wollen, dass wir entscheiden, was mit unserem Geld gemacht wird: Bildung und nötige Infrastruktur statt Aufrüstung und Kriege. 
Wir sehen uns am 8. März auf der Straße!

Das war der Tag gegen Gewalt an Frauen

Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen haben mit 600 Menschen demonstriert. Wir haben unsere Forderung nach einem Leben in Freiheit, ohne Unterdrückung und Angst auf die Straße getragen.
Unser Redebeitrag zum Nachlesen:
    
Iran, Rojava, Indien, Mexiko, Argentinien – Weltweit lassen sich Frauen die Gewalt, die ihnen widerfährt, nicht bieten und schließen sich zusammen!
In Europa beteiligten sich Millionen Menschen in den vergangenen Jahren an Aktionen, wie den landesweiten Frauenstreiks in der Schweiz, in Spanien und erst kürzlich in Island. Auch in Deutschland wachsen die feministischen Proteste an, wie die Demos zum Tag gegen Gewalt an Frauen, oder auch die 6000 Menschen dieses Jahr am 8. März in München gezeigt haben.

Der zunehmend Protest gegen patriarchale Verhältnisse hier vor Ort und in unseren Nachbarländern zeigt, dass die Unterdrückung von Frauen nicht nur  weit weg auf anderen Kontinenten stattfindet – wie uns von Politik und Medien sugerriert wird. Auch hier findet tagtäglich Gewalt gegen Frauen statt und werden Frauen überausgebeutet. Wir lassen uns nicht vom Märchen der Chancengleichheit verarschen.

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Wir müssen uns zusammenschließen und laut sein, um auf die anhaltende Unterdrückung von Frauen in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Gewalt und Unterdrückung ist Teil unseres Alltags. Nachts alleine auf dem Heimweg begleitet uns die Angst – wer läuft hinter mir? Wird mich jemand hören, wenn ich um Hilfe rufe? Diese Gedanken kennen wir alle, sie lassen uns oft schwach und hilflos fühlen. Häufig wird sexuelle Belästigung als fehlgeschlagener Flirt-Versuch abgetan. Das ist nicht der Fall. Es geht um Machtausübung. Wir lassen uns nicht länger als Objekte betrachten und respektlos behandeln. Wir ermutigen alle Frauen, sich gegen jede Form der Belästigung und Übergriffigkeit zur Wehr zu setzen, doch alleine ist das schwer, deshalb müssen wir uns als Frauen organisieren und gemeinsam kämpfen.

Auf die Unterstützung von staatlichen Institutionen und der Justiz können wir lange warten. Anstatt Frauen wirklich zu schützen, wird die Istanbul Konvention unterschrieben, aber die Richtlinien werden nicht im Ansatz umgesetzt. Täter werden viel zu oft freigesprochen und betroffenen Frauen viel zu selten geglaubt. Dies hat einen Grund: Gewalt ist ein Mittel der Unterdrückung und die kapitalistische Gesellschaft braucht die Unterdrückung von Frauen, um sie effektiver ausbeuten zu können.

Wir sollen nicht nur arbeiten gehen, sondern auch den Großteil der Hausarbeit übernehmen und unseren Partnern jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Die feministische Bewegung hat bereits große Fortschritte erkämpft: Wir haben das Recht zu wählen und dürfen ohne Erlaubnis unserer Ehemänner arbeiten. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass traditionelle Rollenbilder in unserer Gesellschaft weiterhin bestehen. In den letzten Jahren sind diese sogar wieder präsenter geworden. Das steht im krassen Gegensatz zur Annahme, dass Gleichberechtigung längst erreicht sei. Das von konservativen Kräften propagierte Ideal-Bild der Kleinfamilie verfestigt Abhängigkeit und hat für uns Frauen oft gefährliche Folgen.

Es ist kein Geheimnis, dass häusliche Gewalt ein ernstzunehmendes Problem ist und vor allem partnerschaftliche Gewalt gegen Frauen zu Hause stattfindet. Alle 45 Minuten wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner verletzt. Wir Frauen haben oft Schwierigkeiten, uns von gewalttätigen Partnern zu trennen, aufgrund finanzieller Abhängigkeit und dem Druck, eine »heile Familie« zu bewahren. Frauenhäuser und Beratungsstellen sind wichtige Anlaufstellen, um Frauen auf diesem Weg zu unterstützen. Doch es gibt immer noch zu wenig finanzielle Mittel und Plätze, um allen Hilfe suchenden Frauen gerecht zu werden. Wenn ihr selbst, oder jemanden kennt, Hilfe benötigt, findet ihr Adressen, an die ihr euch wenden könnt auf dem Infoblatt.

Auch Femizide sind eine Realität, die wir nicht länger ignorieren dürfen. Jeden Tag werden Frauen alleine aufgrund ihres Geschlechts Opfer von brutalster Gewalt. Alleine in diesem Jahr wurden in Deutschland bereits 151 Frauen durch Männer in ihrem Umfeld getötet, in 87 Fällen durch ihren (Ex)Partner oder ihren Ehemann. Das sind keine Einzelfälle! Das nehmen wir nicht länger hin! Überall auf der Welt sind Frauen wütend. Wir müssen uns gegen die patriarchalen Verhältnisse wehren! Sei es, dass wir im Alltag einander zuhören und füreinander einstehen oder auf der Straße für eine befreite Gesellschaft kämpfen, in der Frauen frei von jeglicher Unterdrückung leben können. Wir lassen uns nicht entmutigen!

Von anderen lernen, Vernetzung und aktiv werden:

Personalnot, Arbeitsverdichtung, schlechte Arbeitsbedingungen – Kitas, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe brennen aus!  Sie sind der Puls der Stadt – sorgen mit ihrer Arbeit täglich für die Grundlage des sozialen Miteinanders. Doch aktuell ist dies kaum mehr leistbar. Der soziale Bereich,  brennt mehr und mehr aus. Und es sind mit den 80 – 95% weiblich Beschäftigten in diesem Bereich vor allem Frauen, die sich psychisch und physisch über alle Grenzen hinaus bis in den Krankenstand verausgaben.

Wir möchten uns mit Euch zu einem Austausch treffen. Wir laden Kolleg*innen ein, die uns erzählen, wie sie sich gegen miese Arbeitsbedingungen erfolgreich gewehrt haben. Und wir möchten mit Euch überlegen, wie wir hier vor Ort gemeinsam und branchenübergreifend aktiv werden und uns gegenseitig stärken können. „Wir”, dass sind Kolleg*innen aus den genannten Bereichen, aktiv bei ver.di, in Betriebsgruppen und -räten, in der Frauenstreik AG des Offenen Frauentreffens.

Wir laden euch ein am Dienstag, 21.11.2023 um 18.00 Uhr im EineWeltHaus in der Schwanthalerstraße 80 in München

mit uns zu diskutieren, euch von den Referentinnen motivieren zu lassen und mit uns zusammen neue Ideen und Wege für gemeinsamen Protest zu suchen.

Die eingeladenen Referentinnen sind Teil aktueller Arbeitskämpfe. Uns wird eine Kollegin von Notruf NRW berichten wie es das Klinikpersonal in NRW mit 77 Tagen Erzwingungsstreik geschafft hat einen Entlastungstarifvertrag zu erkämpfen. Wir werden von der Initiative KITAstrophe aus Stuttgart, ein Zusammenschluss von Erzieher*innen, Elten und Großeltern, hören wie sie sich gemeinsam organisieren. In den vergangenen Wochen wurde KITAstrophe zum Stadtgespräch, brachte bei einer Demo 1 800 Menschen auf die Straße und setzt nach wie vor die kommunale Politik unter Druck.

Getränke und Snacks bieten wir gegen eine Spende an.

Zudem wird es eine kostenlose Kinderbetreuung geben, damit ihr ganz entspannt teilnehmen könnt.

Unsere männlichen Kollegen sind natürlich auch herzlich eingeladen 😉

Mehr zum Them könnt ihr in der aktuellen Sendung der ver.di-Frauen bei Radio Lora anhören:

https://lora924.de/2023/10/14/daseinsfuersorge-am-limit/

Wir freuen uns auf Euch!

 

Eure

ver.di-Betriebsgruppe München Kliniken

ver.di-Betriebsgruppe Sozialreferat

Frauenstreik AG (Offenes Frauentreffen München)

Gestern, heute und morgen – Kämpfen für legale Schwangerschaftsabbrüche!

Seit über 150 Jahren kriminalisiert der §218 Personen, die eine Schwangerschaft abbrechen. Auch heute ist der Schwangerschaftsabbruch in Deutschland noch grundsätzlich strafbar und gilt nur unter bestimmten Bedingungen als straffrei.

In einer kapitalistischen Gesellschaft, die Profite immer über den Menschen und seine Rechte stellt, werden wir nie selbstbestimmt über unseren Körper entscheiden können – egal, welche Regierung wir aktuell haben. Die jüngsten Entwicklungen in den USA zeigen, dass die Regierung dennoch einen großen Einfluss auf die Lebensrealität von Frauen hat. Dort wurde 2022 der Schwangerschaftsabbruch verboten und wird nun strafrechtlich verfolgt. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie sich die Bedingungen für Frauen bei einer konservativen oder rechten Regierung drastisch verschlechtern können. 
In Deutschland sehen wir, dass konservative und rechte Parteien wie CDU/CSU und AFD an Zuspruch gewinnen. Zusätzlich zu einer zunehmend rassistischen Stimmung wird ein konservatives Frauenbild propagiert. Die Ideologie der liebenden Mutter am Herd und die gleichzeitige Verteufelung des Schwangerschaftsabbruchs sind Teil dieses Bildes. Kaum wurde die Möglichkeit einer „Regelung des §218 außerhalb des Strafgesetzbuches“ von der Politik in Erwägung gezogen, drohen die Rechten schon mit einer Verfassungsklage. Ulrike Scharf (CSU), die Staatsministerin für Familie in Bayern, begründet dies mit: „Wir stehen zum Schutz von Mutter und Kind. Ein Schwangerschaftsabbruch beendet Leben.“ 
Wir müssen dem entgegentreten und klarstellen, dass das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch keine Frage des Lebensbeendens ist, sondern ein fundamentales Recht der Frau, über ihren eigenen Körper zu entscheiden. Darüber hinaus stellt ein kostenfreier und sicherer Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen nicht etwa eine Gefahr für das Leben dar, sondern schützt das Leben von Frauen. 
Es liegt in unserer Verantwortung, für unsere Selbstbestimmung zu kämpfen! Im Kapitalismus werden wir nie frei darüber entscheiden können, ob, wann und wie viele Kinder wir wollen und wie wir unser Leben gestalten. Wirkliche Entscheidungsfreiheit setzt soziale und finanzielle Sicherheit sowie eine Gesellschaft ohne patriarchale Unterdrückung und kapitalistische Ausbeutung voraus. Mutterschaft sollte nicht bedeuten, hinter dem Herd zu stehen und die ganze Haus- und Sorgearbeit stemmen zu müssen.  Daher gehen unsere Kämpfe und Forderungen über die ersatzlose Streichung des §218 hinaus.
Lasst uns gemeinsam für eine Gesellschaft kämpfen, in der Frauen die Kontrolle über ihre eigenen Leben und Körper haben! Stellen wir uns den Moralvorstellungen und Frauenbildern von rechten und konservativen Kräften entgegen.
Unsere Zukunft hängt davon ab, dass wir gemeinsam auf die Straße gehen und für das, was uns zusteht, kämpfen – heute, morgen und immer.
Am Safe-Abortion-Day auf die Straße:
18. September | 18 Uhr | St. Anna-Platz (UBahn Lehel)

17. Juli: Verändern wollte ich eine Menge. Aus dem Leben der Internationalistin Ellen Stêrk.

In Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung

Wir bekommen Besuch vom Herausgeber:innen- kollektiv des im Mai erschienenen Buches „Verändern wollte ich eine Menge. Aus dem Leben der Internationalistin Ellen Stêrk”. Enge Freund:innen und lange Weggefährt:innen von Ellen, die über mehrere Jahre Interviews mit einer Vielzahl von Menschen aus Ellens Umfeld über deren gemeinsame persönliche und politische Geschichte führten. Sie sind Teil von „Feministische Organisierung: Gemeinsam kämpfen! Für Selbstbestimmung und Demokratische Autonomie“ sind.

Ellen, die in Kurdistan den Namen Stêrk angenommen hat, ist seit ihrer Kindheit eine lebendige, kontaktfreudige Person. Im Berlin der Nachwendezeit kommt sie mit linker Politik in Berührung. Ihre Suche nach politischer Orientierung und Organisierung beginnt, von Anti-Atom-Protesten bis zur kurdischen Frauenbewegung, mit Träumen, Utopien und großen Entscheidungen. Vom Erkennen der Widersprüche bis zur Entscheidung für die Revolution: Die tiefgreifenden Fragen, Entwicklungen und vielfältigen Projekte der Internationalistin stehen beispielhaft für die Biografie einer politisch entschlossenen Frau.

 

Das Zusammenspiel persönlicher Briefe, emotionaler Erinnerungen und sachlicher Informationen ermöglicht den Leser:innen Ellen Stêrk nach ihrem Tod zu begegnen. Ihre Geschichte lädt dazu ein, Utopien zu gewinnen, Internationalismus neu zu leben, sich zu organisieren und weiterzukämpfen. 

 

Die Veranstaltung findet statt –
Am: 17. Juli
Um: 19 Uhr
Im: Barrio Olga Benario (Schlierseestraße 21, München)

Internationaler Frauenkampftag in München:

2000 Streikende im Sozial- und Erziehungsdienst für höhere Löhne; 6000 Menschen auf stark antikapitalistisch geprägter Frauenkampf-Demo!
Der 8. März stand für uns wieder im Zeichen des Frauenstreiks. Am morgen streikten wir als Kolleg:innen oder protestierten als klassenkämpferische Feministinnen für höhere Löhne in Zeiten der Wirtschaftskrise. Wir und viele andere zeigten, dass wir die politische Schwerpunktsetzung der Regierenden auf Aufrüstung und Profitmaximierung nicht mittragen. Unsere Beteiligung an den Streikaktivitäten verknüpfte den Arbeitskampf der Beschäftigten im öffentlichen Dienst mit einer feministischen Perspektive, denn in den sozialen Bereichen arbeiten über 80% Frauen, die dringend auf bessere Arbeitsbedingungen angewiesen sind. Wenn die Löhne nicht steigen, landen wir schnurstracks in der Altersarmut. Viele Diskussionen mit Kolleg:innen zeigten uns, dass es an der Gewerkschaftsbasis ein Interesse daran gibt gewerkschaftliche Kämpfe mit einer politischen Perspektive für eine solidarische Gesellschaft zu verbinden. 
Wir besuchten die verschiedenen Streikposten und mobilisierten dort für unsere Frauenkampf-Demo am Abend, verteilten Flyer und Streikzeitungen. Auf unterschiedlichen Kundgebungen hielten wir Grußwörter. Die anschließenden Sterndemonstrationen zur gemeinsamen Abschlusskundgebung prägten wir mit einem antikapitalistischen und feministischen Ausdruck. 
Am Abend setzen wir ein deutliches Zeichen für Frauenkampf und soziale Revolution. Wir machten deutlich, dass es in der kapitalistischen Gesellschaft für uns nichts zu gewinnen gibt. 6000 Menschen folgten dem Aufruf einen kämpferischen Feminismus auf die Straße zu tragen. Die Spitze wurde gestaltet von klassenkämpferischen Feministinnen, Kommunist:innen, Gewerkschafter:innen, Frauen aus Lateinamerika und kurdischen Freund:innen und auch der Rest der Demo war stark klassenkämpferisch geprägt durch Klimaaktivist:innen, dem Solikommitee für den Erhalt des Kreißsaals im Klinikum Neuperlach und weiteren Beteiligten. Gemeinsam protestieren wir gegen patriarchale Unterdrückung, kapitalistische Ausbeutung und imperialistische Kriege. Wir zeigten, dass wir trotz unserer Unterschiede und verschiedenen Themen zu den wir arbeiten eine Bewegung mit dem gleichen Interesse sind. Wir wollen ein freies und sicheres Leben für alle unabhängig von Geschlecht, Geldbeutel und Herkunft!
Umrahmt wurde die Demo von Feuerwerkelementen, Konfetti, Plakataktionen und Denkmalumwidmungen. Auf der Abschlusskundgebung sangen wir gemeinsam „Cancion sin miedo“ – Eine Hymne des Kampfes gegen Gewalt gegen Frauen. Lautstark schlossen wir den Tag mit der Parole „Wenn wir streiken steht die Welt still“. 
Der gestrige 8. März zeigte uns, dass sich eine kontinuierliche Organisierung und politische Praxis mit allen Hürden lohnt und wir einen starken Ausdruck auf die Straße tragen können. Auch wenn uns die bürgerliche Presse mal wieder ignoriert hat wissen wir, dass wir viele sind. Gestern entwickelten wir ein starkes solidarisches Empowerment! Wir werden weiter daran arbeiten einen Frauenstreik aufzubauen, der nicht als einmaliges Event, sondern als Bewegung sichtbar wird. Frauenkampf ist für uns 365 Tage im Jahr!

8. März 2023: Die Krise heißt Kapitalismus – Feministisch streiken weltweit!

„Jin Jiyan Azadi“ – Frau Leben Freiheit!

Auf der ganzen Welt gehen Frauen auf die Straße – Für eine gleichberechtigte Gesellschaft, Freiheit und Frieden. Die Proteste gegen Frauenunterdrückung im Iran haben sich zu einem gesamtgesellschaftlichen Protest ausgeweitet. Die Menschen im Iran wollen nicht weniger als den Sturz der Regierung und des Systems. In Argentinien ist es durch den Kampf von tausenden Frauen gelungen die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs zu erreichen. Die feministischen Kämpfe für Selbstbestimmung und gegen patriarchale Gewalt dauern in ganz Lateinamerika an. Inder selbstverwalteten Region Rojava (Nord-Ost-Syrien) wurden viele Frauenstrukturen geschaffen, die ein sicheres und selbstermächtigtes Leben ermöglichen. Die militärischen Angriffe der Türkei und des IS auf Rojava wehren die Revolutionär:innen ab – Mit an vorderster Front Frauen der Selbstverteidigungseinheiten YPJ.

Die Krisen stecken im System

In Deutschland gerät das Märchen vom ewigen Wachstum und selbstverdientem Wohlstand ins Wanken. Viele Lohnabhängige trifft die Wirtschaftskrise hart: Die Inflation stieg auf eine Rekordhöhe von über 10 Prozent. Viele wissen nicht, wie sie bis zum Monatsende über die Runden
kommen sollen. Während der Staat die Aufrüstung vorantreibt und Energiekonzerne subventioniert, warten wir jahrelang auf einen Kitaplatz, werden Kliniken geschlossen und der öffentliche Nahverkehr abgebaut. In München werden die öffentlichen Krankenhäuser so umstrukturiert, dass
sich Bedingungen für Beschäftigte und Patient:innen verschlechtern werden. Kurz: Die gesamte öffentliche Daseinsfürsorge wird abgebaut. Dies wird auch auf dem Rücken von uns Frauen ausgetragen – Staatliche Aufgaben werden ins Häusliche verlagert.

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Gewalt gegen Frauen ist Alltag – gemeinsam feministisch kämpfen!

Jeden Tag sind wir damit konfrontiert : Sexuelle Belästigung, Übergriffe, Gewalt. Für uns Frauen ist das alltäglicher Bestandteil unseres Lebens. Ob wir im Bus den Sitzplatz wechseln, einen Umweg in den Kauf nehmen oder lieber nicht mehr auf die Firmenfeier gehen. Ständig müssen wir uns mit sexistischem, grenzüberschreitendem Verhalten auseinandersetzen und versuchen, Auswege zu finden. 

 

Wir Frauen müssen immer verteidigungsbereit sein und wissen, wie wir uns gegen aufdringliche Männer schützen können. Um Übergriffen ausgesetzt zu sein, reicht es als Frau wahrgenommen zu werden. Wir können uns nicht auf den Schutz anderer verlassen , sondern müssen uns selbst  zur Wehr zu setzen. 

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