Auf die Straße zum internationalen Frauen*kampftag!

Gemeinsam mit anderen Gruppen aus Süddeutschland haben wir ein Mobi-Video für den 8. März und die vielfältigen Frauen*streik-Aktionen dazu produziert. Ist sehr cool geworden, schaut es euch an!

https://www.youtube.com/watch?v=31CoDGle9RQ

Care-Mob in Münchener Innenstadt gesichtet!

Vergangene Woche wurden in der Münchner Innenstadt mehrere als Care-Mob
umdekorierte Statuen gesichtet. König Ludwig präsentierte sich mit Kochschürze und Nudelsieb, die übergroßen Männer-Statuen an der Reichenbachbrücke mit Putzutensilien bewaffnet. „Die bezaubernde Julia“ am Marienplatz, die sich täglich von tausenden männlichen Touristen die Brust betatschen lassen muss, wehrte sich. Die Arbeiterinnen auf dem Viktualienmarkt streikten.

Da zog wohl ein kämpferischer Care-Mob durch die Stadt, der sich nicht mehr bieten lassen will, dass Frauen* in dieser Gesellschaft immer noch
die meiste Reproduktionsarbeit übernehmen und gesellschaftlich immer
noch nicht gleichgestellt sind. Neben der Ausbeutung in der Erwerbstätigkeit erledigen Frauen* 52% mehr unbezahlte Reproduktionsarbeit. Nach der Arbeit und am Wochenende kümmern sie sich um die Kinder, waschen die Wäsche, putzen die Bude, haben dabei noch ein offenes Ohr für alle und das alles umsonst. Ein Zustand, der auf jeden Fall sichtbar gemacht werden muss!

Auch dafür gehen wir am 8. März auf die Straße:

Wenn wir streiken, steht die Welt still! – Frauen*kampf ist Klassenkampf!
13:00 Uhr Marienplatz, München

Aufruf zum Block “Wenn wir streiken, steht die Welt still – Frauenkampf ist Klassenkampf!” am 8. März in München

Der Kapitalismus trifft uns Frauen* besonders hart. Frauen* erfahren neben der Ausbeutung im Lohnarbeitsverhältnis weitere besondere Formen von Unterdrückung und Ausbeutung im herrschenden System. Nicht nur, dass Frauen* weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen: Hausarbeit, Kindererziehung und Angehörigenpflege sind bloß einzelne Aspekte, die als unbezahlte Reproduktionsarbeit von Frauen* abverlangt werden.

Diese Mehrfachbelastung führt dazu, dass Frauen* durch Teilzeitarbeit  und geringe Löhne, Renten und Sozialleistungen stark von Armut betroffen sind, wodurch sie in Abhängigkeitsverhältnisse zu ihren Männern*, Familien und staatlichen Strukturen gedrängt werden.

In dieser Abhängigkeit nimmt die Frau* eine unterlegene Rolle ein und erfährt tagtäglich psychische, physische und sexualisierte Gewalt – in der Partnerschaft, in der Familie, im Job und im öffentlichen Raum. Für die Frau* als  Einzelne ist es schwer sich aus dieser strukturellen Gewalt zu befreien. Denn die Strukturen, die diese Gewalt hervorbringen, fördern und erhalten sind tief in unser System eingelassen.

Die patriarchale Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt gegen Frauen* sind systemstabilisierende Faktoren des Kapitalismus, die durchbrochen werden müssen, um eine tatsächlich gleichberechtigte, klassenlose Gesellschaftsform zu erhalten. Der Kampf um die Befreiung der Frauen* muss deswegen auch immer ein Kampf gegen das kapitalistische System und damit Ziel der gesamten lohnabhängigen Klasse sein.

Es ist ein Kampf, den wir nur durch gemeinsame Organisierung gewinnen können. Zusammen haben wir die Stärke die Vereinzelung des Kapitalismus zu durchbrechen und das Patriarchat zu stürzen!

Als Bündnis aus linken, antikapitalistischen Gruppen werden wir am 8. März – dem internationalen Frauen*kampftag- gemeinsam auf die Straße gehen,  um für Frauen* einzustehen und Solidarität mit allen kämpfenden Frauen* dieser Welt zu zeigen. Schließt euch uns an!

Wir treffen uns am Sonntag, den 8. März 2020 um 13 Uhr am Marienplatz bei dem Banner: Wenn wir streiken, steht die Welt still – Frauen*kampf ist Klassenkampf!

Unterstützer*innen: Offenes Frauen*treffen München, Frauen*streikgruppe München, Antikapitalistische Linke München, Antifaschistischer Aufbau München, Antifa Stammtisch München, Gruppe ArbeiterInnenmacht München, SDAJ München

Aufruf des Offenen Frauen*treffens zum Internationalen Frauen*kampftag

 

Kämpft weiter Schwestern*!

Frauen*streik, „ni una menos“ und Frauenrevolution in Rojava. Weltweit entstehen kämpferische Frauen*bewegungen, die sich gegen die Unterdrückung des Patriarchats auflehnen. Sie kämpfen gegen ökonomische Ausbeutung, unbezahlte Reproduktionsarbeit, sexualisierte Gewalt und für volle Gleichberechtigung im gesellschaftlichen Leben.

Im Zeichen der internationalen Solidarität beziehen wir uns positiv auf global geführte Kämpfe von Frauen*. Ob die Beteiligung an Frauen*bereichen auf Solidaritätsdemonstrationen für die kurdische Freiheitsbewegung oder die Reproduktion der chilenischen „El violador eres tu“-Perfomance – gemeinsam setzen wir Zeichen der Stärke. Uns eint der Kampf für die Befreiung der Frau*. Der Individualisierung und Vereinzelung im kapitalistischen System setzen wir unsere Organisierung entgegen.

Symbolisch für diese Kämpfe gehen am 8. März seit über 100 Jahren auf der ganzen Welt Millionen Frauen* auf die Straße. Damals wie heute gilt es gegen Ausbeutung und Unterdrückung auf die Straße zu gehen.

Auch in München steht das erste Quartal 2020 im Zeichen des internationalen Frauen*kampftages. Das Offenen Frauen*treffen lädt euch ein zu diskutieren und aktiv zu werden.