25. November: Tag gegen Gewalt an Frauen

Gewalt gegen Frauen* ist Alltag.   Im familiären Umfeld, im Bekanntenkreis, auf der Arbeit, in der Schule, in der Uni oder beim Feiern. Die Angst vor Gewalt, Übergriffen oder Grenzverletzungen ist für uns Frauen* ständig präsent. Die meisten Übergriffe finden zu Hause statt, an dem Ort an dem wir Frauen uns eigentlich sicher fühlen sollten. Während der Pandemie sind  Fälle häuslicher Gewalt in Deutschland  um 6% angestiegen.  2/3 der erfassten Personen sind Frauen.  Fast immer kommt der Täter aus dem nahen Umfeld der Frau* und fast immer gibt es keine Konsequenzen für ihn. Jede vierte Frau* erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt, durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann* seine (Ex)- Partnerin* zu ermorden.  Jeder dritte Versuch gelingt.

Wir wollen aber nicht nur von Tätern sprechen, sondern auch über die kapitalistischen Verhältnisse, in denen wir leben. Denn Mittäter sind der Staat, die Medien, die Öffentlichkeit, Arbeitgeber*innen oder die Justiz. Diese verfestigen männliche Privilegien, durch die Gewalt gegen Frauen* kleingeredet und legitimiert wird. Wir werden als  billige Arbeitskräfte gesehen  und schlechter bezahlt, oder garnicht wenn es um Haushalt, Erziehung und Pflege geht. Dadurch geraten Frauen* häufig in Abhängigkeitsspiralen, die wiederum erschweren sich von gewalttätigen Partnern zu trennen. Klein-Familienstrukturen, gemeinsames Sorgerecht und Wohnungsnot verstärken diese Probleme. Gerne wird uns dann vermittelt wir wären alleine, wehrlos und sein selbst Schuld an der Situation.
        
Doch so muss es nicht weitergehen. Um sich diesen patriarchalen  Strukturen zu widersetzen müssen wir uns als Frauen* gegenseitig unterstützen. Wir müssen zuhören und die Betroffenen ernst nehmen! Wir müssen die Verhältnisse als veränderbar begreifen. Wir wollen nicht länger wegsehen: lasst uns das Schweigen brechen!  
Wir sind viele und unsere Wut ist groß, lasst uns unsere Kräfte bündeln und diese gegen die Täter richten. Im privaten Umfeld, genauso wie auf der Straße, in der Schule, Uni, am Arbeitsplatz. 
Kommt mit uns am 27. November auf die Straße! Wir wollen lautstark ein Zeichen setzten, wir lassen uns nicht einschüchtern! Rührt ihr eine an antworten wir alle!