In der Krise halten Frauen* den Laden am laufen!

Am 7. November hat sich das Offene Frauen*treffen an der Kundgebung von NichtaufunseremRücken am Orleansplatz beteiligt.

In der Krise halten wir Frauen* den Laden am laufen! 80% der Beschäftigten in gesellschaftlich relevanten Berufen sind Frauen*. Zu Hause kümmern wir uns um die Bildung unserer Kinder und die Pflege der Angehörigen. Lohnarbeit und Reproduktionsarbeit. Das ist kein Zufall, es ist die Ausbeutung durch Kapitalismus und Patriarchat.

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Frauen*kampf in der Tarifrunde öffentlicher Dienst

Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst ist vorbei! Es gab viele Streiks und eine hohe Streik-Beteiligung, trotz Corona und den medialen Angriffen. Wir haben als Offenes Frauen*Treffen mit gestreikt, bzw. diese Streiks solidarisch begleitet. Deutlich haben die Beschäftigten und vor allem die arbeitenden Frauen* gezeigt, dass sie kämpfen wollen und werden. Dass sie nicht trotz Corona, sondern gerade wegen Corona für eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst auf die Straße gehen werden! Es gab einen Abschluss, der sinnbildlich ist für die Wertschätzung von Frauen*Berufen in unserer Gesellschaft:

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Frauen*kampf ist Klassenkampf! Kundgebung vor dem Büro der Kommunalen Arbeitgeber*innen

Am 15. September fanden sich ca. 50 Personen zu einer Kundgebung vor dem Büro des Verbandes der Kommunalen Arbeitgeber*innen ein.

Der Zusammenschluss ist der Verhandlungsgegner in den aktuellen Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes. Das heißt sie streiten im Moment mit den Gewerkschaften um unsere Arbeitsbedingungen und Löhne. Genau diese Arbeitgeber*innen sind in die Verhandlungen eingestiegen mit der Ankündigung einer Nullrunde mit 3-4 Jahren Laufzeit. Die Argumentation: die Kassen sind leer wegen Corona und die Menschen im öffentlichen Dienst sollten froh sein, dass es keine Entlassungen gibt!

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst:

Frauen*berufe sind Systemrelevant

Die Covid19-Krise hat sehr deutlich gezeigt, dass gewisse Berufe gesellschaftlich zwingend notwendig sind. Dazu zählen die Care-Berufe (Pflege/Kinderbetreuung/Soziale Arbeit), Müllabfuhr, öffentlicher Verkehr, Einzelhandel etc. Weltweit wurde für ihre Leistung geklatscht und Solidarität bekundet. Uns allen ist in dieser Krise klar geworden wie sehr wir diese Berufe brauchen. 75% der systemrelevanten Berufe werden von Frauen* ausgeführt. Sie haben in der Corona-Krise alles zusammen gehalten und viel Mehrarbeit geleistet. Diese Berufsgruppen werden im Schnitt schlecht bezahlt und haben oft mit schlechten Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Viele von ihnen sind im Tarif öffentlicher Dienst (TVÖD), der ab September zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber*innen neu verhandelt wird.

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Aktionswochenende Frauen*kampf in München

+++ Frauen*kampf in München +++ Sitzstreik in der Innenstadt +++ 3000 auf Demo zum Internationalen Frauen*kampftag +++

Der 7. und 8. März stand in der Münchner Öffentlichkeit im Zeichen des Internationalen Frauen*kampftages.

Am 7. März nahmen sich Frauen* den öffentlichen Raum um mittels eines Sitzstreiks auf die Situation der Frau* im häuslichen Umfeld aufmerksam zu machen. Denn zusätzlich zur Ausbeutung durch die Lohnarbeit werden Frauen* durch die unbezahlte Reproduktionsarbeit ausgebeutet. Frauen* sind in dieser Gesellschaft immer noch für Kindererziehung, Haushalt und Pflege von Angehörigen verantwortlich, das umsonst und ohne Anerkennung. Mit Decken, Stühlen und Proviant wurde zwei Stunden auf dem Marienplatz gestreikt. Schilder, Transparente und jede Menge verteilte Flyer machten auf das Anliegen aufmerksam und mobilisierten auf die Demo am Folgetag.

Die Kundgebung zum Internationalen Frauen*kampftag des Aktionsbündnis 8. März wurde auf dem Marienplatz mit der Performance „un violador en tu camino“ eröffnet. Die mittlerweile weltweit zigfach aufgeführten Performance prangert die systematische Gewalt gegen Frauen* an. In Solidarität mit den kämpfenden Frauen* in Rojava wurde anschließend eine Adaption der Performance aufgeführt. Es folgte eine Rede des Frauen*streik-blocks, die die Notwendigkeit der Organisierung von Frauen und den antikapitalistischen Charakter des Frauen*kampfes bekräftigte. Im Anschluss sprach der kurdische Frauenrat Sara, wir hörten eine Rede zu Gewalt gegen Frauen* und zur Forderung der Einführung der 30-Stunden-Woche. Kulturell rundeten Poetry Slamerinnen die Kundgebung ab. Am Rande der Kundgebung mischten sich ein paar Jugendliche in Thor Steinar- Jacken unter die Menschen. Sie wurden durch antifaschistische und feministische AktivistInnen unmissverständlich und handfest der Stadt verwiesen.

An der anschließenden Demonstration beteiligten sich 3000 Personen. Ein Drittel davon in einem klassenkämpferischen Block unter dem Motto „Wenn wir streiken steht die Welt still – Frauenkampf heißt Klassenkampf“. Dieser wurde von einem Kinderversorgungsblock, der von solidarischen Männern organisiert wurde und einem Lautsprecherwagen begleitet. Dahinter reihte sich ein buntes Spektrum an Organisationen und Internationalen Communities ein. Ausdrucksstark und kämpferisch zog die Demo unter Sprechchören, Reden und Musik durch die Münchner Innenstand. Auch lila Rauch trug zur guten Stimmung bei.

Nach der Demonstration fanden sich mehrere hundert Menschen in der Glockenbachwerkstatt ein um den Tag gemeinsam kulturell ausklingen zu lassen. Neben den Konzerten gab es Infostände, Vorträge zum Beispiel zum Frauen*streik, Mutter sein im Kapitalismus und zur Frauen*revolution in Rojava.

Wir blicken auf ein kraftvolles Frühjahr des Frauen*kampfes zurück. Aber auch darüber hinaus wollen wir uns Organisieren und für unsere Befreiung kämpfen. Denn Frauen*kampf ist nicht nur am 8. März, sondern das ganze Jahr. Wir werden kämpfen bis wir alle frei sind! Als Frauen* und als Klasse!

Presse zum Sitzstreikt:

https://www.jetzt.de/politik/auf-dem-muenchner-marienplatz-streiken-frauen-fuer-mehr-gleichberechtigung-in-der-care-arbeit

Care-Mob in Münchener Innenstadt gesichtet!

Vergangene Woche wurden in der Münchner Innenstadt mehrere als Care-Mob
umdekorierte Statuen gesichtet. König Ludwig präsentierte sich mit Kochschürze und Nudelsieb, die übergroßen Männer-Statuen an der Reichenbachbrücke mit Putzutensilien bewaffnet. „Die bezaubernde Julia“ am Marienplatz, die sich täglich von tausenden männlichen Touristen die Brust betatschen lassen muss, wehrte sich. Die Arbeiterinnen auf dem Viktualienmarkt streikten.

Da zog wohl ein kämpferischer Care-Mob durch die Stadt, der sich nicht mehr bieten lassen will, dass Frauen* in dieser Gesellschaft immer noch
die meiste Reproduktionsarbeit übernehmen und gesellschaftlich immer
noch nicht gleichgestellt sind. Neben der Ausbeutung in der Erwerbstätigkeit erledigen Frauen* 52% mehr unbezahlte Reproduktionsarbeit. Nach der Arbeit und am Wochenende kümmern sie sich um die Kinder, waschen die Wäsche, putzen die Bude, haben dabei noch ein offenes Ohr für alle und das alles umsonst. Ein Zustand, der auf jeden Fall sichtbar gemacht werden muss!

Auch dafür gehen wir am 8. März auf die Straße:

Wenn wir streiken, steht die Welt still! – Frauen*kampf ist Klassenkampf!
13:00 Uhr Marienplatz, München

Aufruf zum Block “Wenn wir streiken, steht die Welt still – Frauenkampf ist Klassenkampf!” am 8. März in München

Der Kapitalismus trifft uns Frauen* besonders hart. Frauen* erfahren neben der Ausbeutung im Lohnarbeitsverhältnis weitere besondere Formen von Unterdrückung und Ausbeutung im herrschenden System. Nicht nur, dass Frauen* weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen: Hausarbeit, Kindererziehung und Angehörigenpflege sind bloß einzelne Aspekte, die als unbezahlte Reproduktionsarbeit von Frauen* abverlangt werden.

Diese Mehrfachbelastung führt dazu, dass Frauen* durch Teilzeitarbeit  und geringe Löhne, Renten und Sozialleistungen stark von Armut betroffen sind, wodurch sie in Abhängigkeitsverhältnisse zu ihren Männern*, Familien und staatlichen Strukturen gedrängt werden.

In dieser Abhängigkeit nimmt die Frau* eine unterlegene Rolle ein und erfährt tagtäglich psychische, physische und sexualisierte Gewalt – in der Partnerschaft, in der Familie, im Job und im öffentlichen Raum. Für die Frau* als  Einzelne ist es schwer sich aus dieser strukturellen Gewalt zu befreien. Denn die Strukturen, die diese Gewalt hervorbringen, fördern und erhalten sind tief in unser System eingelassen.

Die patriarchale Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt gegen Frauen* sind systemstabilisierende Faktoren des Kapitalismus, die durchbrochen werden müssen, um eine tatsächlich gleichberechtigte, klassenlose Gesellschaftsform zu erhalten. Der Kampf um die Befreiung der Frauen* muss deswegen auch immer ein Kampf gegen das kapitalistische System und damit Ziel der gesamten lohnabhängigen Klasse sein.

Es ist ein Kampf, den wir nur durch gemeinsame Organisierung gewinnen können. Zusammen haben wir die Stärke die Vereinzelung des Kapitalismus zu durchbrechen und das Patriarchat zu stürzen!

Als Bündnis aus linken, antikapitalistischen Gruppen werden wir am 8. März – dem internationalen Frauen*kampftag- gemeinsam auf die Straße gehen,  um für Frauen* einzustehen und Solidarität mit allen kämpfenden Frauen* dieser Welt zu zeigen. Schließt euch uns an!

Wir treffen uns am Sonntag, den 8. März 2020 um 13 Uhr am Marienplatz bei dem Banner: Wenn wir streiken, steht die Welt still – Frauen*kampf ist Klassenkampf!

Unterstützer*innen: Offenes Frauen*treffen München, Frauen*streikgruppe München, Antikapitalistische Linke München, Antifaschistischer Aufbau München, Antifa Stammtisch München, Gruppe ArbeiterInnenmacht München, SDAJ München