1. Mai in München – Wir Frauen* sind dabei!

Wir Frauen* werden unterdrückt, schlechter bezahlt, übernehmen unentgeltlich die Haus- und Sorgearbeit und halten den Laden auch während der Krise am laufen. Für den Kapitalismus ist die Ausbeutung der Frau* wahnsinnig profitabel. Dumme Sprüche sind an der Tagesordnung, ob auf der Straße am Arbeitsplatz oder sonst wo. Für uns heisst das: Dagegen müssen wir kämpfen! Wir brauchen einen Frauen*streik! Wenn wir einen Blick in andere Länder werfen, sehen wir viele ermutigende Beispiele. Unsere Schwestern* in Polen, Argentinien, Spanien und an vielen anderen Orten der Welt zeigen bereits, was wir gemeinsam erreichen können. Denn ohne uns steht alles still.

Frauen* aus der Klasse der Lohnabhängigen werden doppelt unterdrückt und ausgebeutet – einmal als Teil ihrer Klasse und zusätzlich aufgrund ihres Geschlechts. Das bedeutet für uns: Frauen*kampf ist Klassenkampf!

 

In diesem kapitalistischen System wird sich die Lage von Frauen* nie
grundlegend verbessern. In diesem System werden wir keine Gleichberechtigung und Selbstbestimmung erreichen. Nicht für uns Frauen* und nicht für uns als Lohnabhängige. Lasst uns deshalb als Klasse solidarisch zusammenhalten. Lasst uns das ausbeuterische kapitalistische System auf den Müllhaufen der Geschichte befördern. Organisieren wir uns für die befreite Gesellschaft! 

Gehen wir am 1. Mai, dem Tag der Arbeiter*innenklasse, gemeinsam auf die Straßen!

Kommt zum nächsten Frauen*cafe und diskutiert zusammen mit Frauen* aus Gewerkschaften und Aktivist*innen über Frauen*streik. 

Frauen* Café am 24. April um 13 Uhr im  Park gegenüber vom Barrio Olga Benario 

1. Mai in München – Aufruf: hier.
10 Uhr Gewerkschaftsdemo vor dem alten DGB Haus
13 Uhr Revolutionäre Demo am Rindermarkt
15 Uhr Kundgebung am Zenettiplatz mit Musik, Redebeiträgen und Kulturprogramm

Internationaler Frauenkampftag in München:

Am internationalen Frauen*kampftag gingen in München über 1800 Menschen für den Sturz des Patriarchats auf die Straße. Viele Gruppen, Initiativen und Organisationen beteiligten sich an der spektrenübegreifenden Demonstration. Sie forderten gleichen Lohn für gleiche Arbeit, körperliche Selbstbestimmung und die Kollektivierung der Reproduktionsarbeit.

Am Galeria Kaufhof am Stachus hängten Frauen* ein Transparent in Solidarität mit den Beschäftigten auf. Im Einzelhandel finden dieses Jahr noch Tarifverhandlungen statt. Das Signal ist klar: wir stehen an eurer Seite und kämpfen gemeinsam feministisch für bessere Arbeitsbedingungen. Gegen Teilzeitfalle und Altersarmut. Für Löhne von denen wir leben können. Für Arbeitszeiten, die mit Kindern vereinbar sind.

Bei einer kurzen Zwischenkundgebung auf Höhe des alten DGB-Hauses, dem Jobcenter und dem Gesundheitsamt in der Schwanthalerstraße, forderten Frauen* mit Konfettikanonen und Schildern den Frauen*streik. Frauen*streik weil jeden zweiten Tag ein Femizid passiert und weil wir immer noch schlechter gestellt sind. Frauen*streik für freie Entscheidung über unsere Körper und für einen Schlussstrich mit dem Kleinfamilien-Modell: „Wenn Frauen* streiken steht die Welt still!“

Viele schlossen sich dem Ruf für einen antikapitalistischen Frauen*kampf an. Unter dem Motto „Frauen*kampf ist Klassenkampf“ versammelten sich viele hunderte Menschen. Wir stehen für den Bruch mit der kapitalistischen Gesellschaft. Denn eine Befreiung der Frau* erreichen wir nur mit der Überwindung des Kapitalismus. Unterstrichen wurde unsere kämpferische Stimmung durch Rauch, bengalische Feuer und Parolen: „Frauen* treten in Aktion – Für die soziale Revolution!“

 

Am Georg-Freundorfer-Platz performten Frauen* „un violador en tu camino“. Ni una menos! Keine weniger! Verschiedene Reden von Gewerkschaften, migrantischen Organisationen und anderen Frauen*organisationen machten auf die Lebensrealitäten von Frauen* aufmerksam und zeigten Wege auf zu kämpfen.

 

Wir bleiben widerständig. Trotz Krise. Trotz verschärfter Verhältnisse. Gerade jetzt! Geht auf die Straße und steht ein für ein Recht auf ein Leben in Sicherheit und Freiheit. Am 8. März waren wir viele und haben ein deutliches Zeichen gesetzt. Wir bleiben weiterhin aktiv: Frauen*kampf ist 365 Tage im Jahr.

München im Zeichen des Frauen*kampfes!

In der Woche vor dem Internationalen Frauenkampftag waren wir auf der Straße aktiv.

Am 1. März, dem Equal-Care-Day, protestierten wir gegen den Gender-Care-Gap vor dem Staatsministerium für Arbeit, Familie und Soziales. Gender-Care-Gap. Ein großes Wort. Dahinter verbirgt sich die ungleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit in der Gesellschaft. Eine große, geschlechtsspezifische, Ungleichverteilung. Mit einem kämpferischen Care-Mob machten wir unserem Unmut Luft.

Am 5. März feierten wir den 150. Geburtstag Rosa Luxemburg. Mit Reden, Kerzen, Nelken und Kulturprogramm erinnerten wir uns an diese mutige Vorkämpferin. Wir dokumentieren hier ein paar Eindrücke und unsere Rede:

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Aufruf 8. März 2021

Der internationale Frauen*kampftag steht vor der Türe. Trotz und gerade wegen der Krise müssen wir uns als Frauen* organisieren und auf die Straße gehen. Trotz und gerade wegen der Krise, unter deren Last besonders wir Frauen* leiden.

In unserem Aufruf zeigen wir die Lebensrealitäten mit denen Frauen* aktuell zu kämpfen haben auf und was das Ganze mit dem gesellschaftlichen System zu tun hat, in dem wir leben.

 

Frauen* in der Krise – Wir widersetzen uns!

Frauen* kriegen die Krise (ab)
“Ich glaub ich krieg die Krise!” Dieser Satz spricht wohl vielen Frauen* in diesen Tagen aus der Seele. Die aktuelle Corona-Krise verstärkt Strukturen, beziehungsweise legt diese in ihrem vollen Ausmaß offen, unter denen Frauen* seit Jahrtausenden leiden. Die aktuelle Krise lässt uns deutlich spüren, dass die patriarchalen Strukturen niemals weg waren. Diese Strukturen führen dazu, dass es wieder einmal die Frauen* sind, die die Krise abkriegen. Aber diese Entwicklung zeigt uns auch, dass uns nicht kleine Reförmchen zu einer gleichberechtigten Gesellschaft bringen werden, denn die sind “schwups” wegrationalisiert. Sondern, dass wir Frauen* für eine grundlegend andere Gesellschaft kämpfen müssen! Ein kurzer, unvollständiger Abriss über den Wahnsinn, dem Frauen* in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind und gegen den es sich zu kämpfen lohnt:

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Autoralley in Haidhausen – Mobilisierung zum Tag gegen Gewalt an Frauen*

Am heutigen Samstag waren wir im Münchner Stadtteil Haidhausen unterwegs um zur Demo am 25. November, dem Tag gegen Gewalt an Frauen*, zu mobilisieren. Frauen* verteilten Flyer an Pasant*innen und hängten Schilder an Laternen und Haustüren auf. Begleitet wurden sie von einem Auto, das das Viertel mit einem kämpferischen Mobilisierungs-Aufruf beschallte. Zu hören war: „Am 25. November werden sich weltweit Millionen Frauen* die Straßen nehmen um für ein Leben in Sicherheit und Freiheit zu kämpfen!“ Wir riefen die Frauen* Haidhausens dazu auf sich zusammenzuschließen und zu den Aktionen zu kommen: „Frauen* erhebt euch und die Welt erlebt euch!“ Wir werden nicht weiter hinnehmen, dass Gewalt gegen Frauen* als Einzelfälle gelten. We fight back!

Es heißt Femizid! – Gedenken an die Ermordeten

80% der Gewalttaten gegen Frauen* werden nicht behördlich verfolgt. Femizide und Gewalt gegen Frauen* ist sind in unserer Gesellschaft kein Thema. Das muss sich ändern! 2020 wurden in Deutschlen 143 von Männern aus ihrem direkten Umfeld ermordet. Keine weitere darf ermordet werden! Wir wollen gemeinsam gegen die systematische Gewalt an Frauen* kämpfen. Kurz um, für ein System in dem Frauen* frei und sicher leben können!

Heute abend sind wir gemeinsam durch Haidhausen gezogen um den ermordeten Frauen* zu gedenken und auf Femizide aufmerksam zu machen. Gehen wir gemeinsam auf die Straße am 25. 11. dem Tag gegen Gewalt an Frauen*.

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We fight back – Zusammen gegen Gewalt an Frauen*!

Täglich erleben Frauen* überall auf der Welt Gewalt. Im familiären Umfeld, im Bekanntenkreis, auf der Arbeit, in Bildungseinrichtungen oder beim Feiern. Die Angst vor Gewalt, Übergriffen oder Grenzverletzungen ist für uns Frauen* ständig präsent. Wenn wir nachts alleine nach Hause gehen, ist ein mulmiges Gefühl unser Begleiter. Welche kennt nicht die Geschichten von Mädchen* und Frauen*, die angeblich schwach sind und sich nicht wehren können? Viel zu oft erfahren wir, dass unser ‘Nein’ nicht akzeptiert wird.


Jede vierte Frau* erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt, durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Jeden Tag versucht ein Mann* seine (Ex)- Partnerin* zu ermorden. Jeder dritte Versuch gelingt. Das sind keine’Beziehungsdramen’. Frauen* werden ermordet, weil sie Frauen* sind. Deutlich wird: Nicht jeder Mann* ist ein Täter, aber fast alle Täter*innen sind Männer*.

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Frauen*kampf in der Tarifrunde öffentlicher Dienst

Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst ist vorbei! Es gab viele Streiks und eine hohe Streik-Beteiligung, trotz Corona und den medialen Angriffen. Wir haben als Offenes Frauen*Treffen mit gestreikt, bzw. diese Streiks solidarisch begleitet. Deutlich haben die Beschäftigten und vor allem die arbeitenden Frauen* gezeigt, dass sie kämpfen wollen und werden. Dass sie nicht trotz Corona, sondern gerade wegen Corona für eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst auf die Straße gehen werden! Es gab einen Abschluss, der sinnbildlich ist für die Wertschätzung von Frauen*Berufen in unserer Gesellschaft:

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Für die Selbstbestimmung über unsere Körper. Kampf dem Patriarchat.

Am 28. September war der Tag für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruches. Ein internationaler Aktionstag, welcher die immer noch herrschenden Probleme für Frauen*, die einen Abbruch durchführen lassen wollen, thematisiert. In unserer Gesellschaft ist das Thema Schwangerschaftsabbruch nach wie vor tabuisiert.

In München griffen Frauen* die grüne Farbe der Legalisierungs-Bewegung in Argentinien auf und zogen durch das Münchner Bahnhofsviertel. Kleiderbügel mit Flyer wurden großflächig verteilt. Christlichen Fundamentalisten, die im Bahnhofsviertel ihren Sitz haben und dort regelmäßig ihre ekelhaften Abtreibungsgegner-Veranstaltungen abhalten, wurde ein Besuch abgestattet. Vor dem Gesundheitsamt versammelten sich einige Frauen* für einen gemeinsamen Ausdruck und hinterließen Plakate mit Forderungen. Gerade jetzt zu Corona-Zeiten, in denen das Gesundheitssystem auf dem Prüfstand steh, müssen wir das Thema Schwangerschaftsabbrüche mit in die Diskussion mit einbringen. Zerren wir die Debatte in die Öffentlichkeit und erkämpfen wir uns die Kontrolle über unsere Körper!