Am 15. September fanden sich ca. 50 Personen zu einer Kundgebung vor dem Büro des Verbandes der Kommunalen Arbeitgeber*innen ein.
Der Zusammenschluss ist der Verhandlungsgegner in den aktuellen Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes. Das heißt sie streiten im Moment mit den Gewerkschaften um unsere Arbeitsbedingungen und Löhne. Genau diese Arbeitgeber*innen sind in die Verhandlungen eingestiegen mit der Ankündigung einer Nullrunde mit 3-4 Jahren Laufzeit. Die Argumentation: die Kassen sind leer wegen Corona und die Menschen im öffentlichen Dienst sollten froh sein, dass es keine Entlassungen gibt!
Dabei sind ein Großteil der Berufe im öffentlichen Dienst reproduktive Tätigkeiten, ohne die die Gesellschaft gar nicht funktionieren könnte. Die gerade während Corona eher mehr als weniger gearbeitet haben. Gerade zur Pandemie-Hochphase wurde klar was für schlechte Arbeitsbedingungen in diesen Bereichen herrschen. Niedrige Löhne, Personalmangel, Schichtdienst und ständige Dienstplanänderungen. Dies betrifft vor allem zum Großteil viele Frauen*, die in den Berufen der Erzieher*innen, der Pfleger*innen, der Hauswirtschafter*innen, der Reinigungskräfte usw. gesellschaftlich notwendige Arbeit leisten, ohne die hier gar nichts läuft.
Deshalb zeigten wir uns heute solidarisch mit den Kolleg*innen und blockierten mit unserer Kundgebung symbolisch den Haupteingang des VKA-Büros. Musik und Parolen trugen zu einer kämpferischen Stimmung bei. Frauen* aus feministischen Gruppen und Gewerkschaften berichteten über den aktuellen Tarifkampf, die Situation von Frauen* in den reproduktiven Berufen und wofür wir gemeinsam kämpfen müssen. Reden wurden gehört vom Offenen Frauen*treffen München, dem Frauen*sreik München, der GEW Fachgruppe für Sozialpädagogische Berufe, Zukunft erkämpfen und eine Heilerziehungspflegerin berichtete aus ihrem Arbeitsleben.
Die Kundgebung heute war eine erste gemeinsame Aktion im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und für die Aufwertung von bezahlter Reproduktionsarbeit, die hauptsächlich von Frauen* geleistet wird. Daran wollen wir anknüpfen. Als Frauen* kämpfen wir für eine Gesellschaft, in der unsere Arbeit angemessen wertgeschätzt wird. Wir kämpfen dafür, dass Reproduktionsarbeit zur gesellschaftlichen Aufgabe wird, denn nicht nur in den Care-Berufen, sondern auch in der unbezahlten Hausarbeit sind es vor allem Frauen*, die den Laden am laufen halten. Organisieren wir uns, denn nur gemeinsam können wir diese Verhältnisse überwinden und eine Gesellschaft jenseits kapitalistischer und patriarchaler Unterdrückung anstreben!