+++ Frauen*kampf in München +++ Sitzstreik in der Innenstadt +++ 3000 auf Demo zum Internationalen Frauen*kampftag +++
Der 7. und 8. März stand in der Münchner Öffentlichkeit im Zeichen des Internationalen Frauen*kampftages.
Am 7. März nahmen sich Frauen* den öffentlichen Raum um mittels eines Sitzstreiks auf die Situation der Frau* im häuslichen Umfeld aufmerksam zu machen. Denn zusätzlich zur Ausbeutung durch die Lohnarbeit werden Frauen* durch die unbezahlte Reproduktionsarbeit ausgebeutet. Frauen* sind in dieser Gesellschaft immer noch für Kindererziehung, Haushalt und Pflege von Angehörigen verantwortlich, das umsonst und ohne Anerkennung. Mit Decken, Stühlen und Proviant wurde zwei Stunden auf dem Marienplatz gestreikt. Schilder, Transparente und jede Menge verteilte Flyer machten auf das Anliegen aufmerksam und mobilisierten auf die Demo am Folgetag.
Die Kundgebung zum Internationalen Frauen*kampftag des Aktionsbündnis 8. März wurde auf dem Marienplatz mit der Performance „un violador en tu camino“ eröffnet. Die mittlerweile weltweit zigfach aufgeführten Performance prangert die systematische Gewalt gegen Frauen* an. In Solidarität mit den kämpfenden Frauen* in Rojava wurde anschließend eine Adaption der Performance aufgeführt. Es folgte eine Rede des Frauen*streik-blocks, die die Notwendigkeit der Organisierung von Frauen und den antikapitalistischen Charakter des Frauen*kampfes bekräftigte. Im Anschluss sprach der kurdische Frauenrat Sara, wir hörten eine Rede zu Gewalt gegen Frauen* und zur Forderung der Einführung der 30-Stunden-Woche. Kulturell rundeten Poetry Slamerinnen die Kundgebung ab. Am Rande der Kundgebung mischten sich ein paar Jugendliche in Thor Steinar- Jacken unter die Menschen. Sie wurden durch antifaschistische und feministische AktivistInnen unmissverständlich und handfest der Stadt verwiesen.
An der anschließenden Demonstration beteiligten sich 3000 Personen. Ein Drittel davon in einem klassenkämpferischen Block unter dem Motto „Wenn wir streiken steht die Welt still – Frauenkampf heißt Klassenkampf“. Dieser wurde von einem Kinderversorgungsblock, der von solidarischen Männern organisiert wurde und einem Lautsprecherwagen begleitet. Dahinter reihte sich ein buntes Spektrum an Organisationen und Internationalen Communities ein. Ausdrucksstark und kämpferisch zog die Demo unter Sprechchören, Reden und Musik durch die Münchner Innenstand. Auch lila Rauch trug zur guten Stimmung bei.
Nach der Demonstration fanden sich mehrere hundert Menschen in der Glockenbachwerkstatt ein um den Tag gemeinsam kulturell ausklingen zu lassen. Neben den Konzerten gab es Infostände, Vorträge zum Beispiel zum Frauen*streik, Mutter sein im Kapitalismus und zur Frauen*revolution in Rojava.
Wir blicken auf ein kraftvolles Frühjahr des Frauen*kampfes zurück. Aber auch darüber hinaus wollen wir uns Organisieren und für unsere Befreiung kämpfen. Denn Frauen*kampf ist nicht nur am 8. März, sondern das ganze Jahr. Wir werden kämpfen bis wir alle frei sind! Als Frauen* und als Klasse!
Presse zum Sitzstreikt:
https://www.jetzt.de/politik/auf-dem-muenchner-marienplatz-streiken-frauen-fuer-mehr-gleichberechtigung-in-der-care-arbeit